Der ABiD Sachsen e.V. führte auch in diesem Jahr verschiedene Veranstaltungen für mehr Barrierefreiheit und Chancengleichheit für Menschen mit Behinderung durch
Gemeinsam mit verschiedenen Selbsthilfegruppen wurden Themen zur gesundheitlichen Versorgung und therapeutischen Betreuung aufgegriffen.
Die Möglichkeit sich „vies a vies“ gegenüber zu sitzen, war ja leider nicht gegeben und so nutzten wir das Internet.
Bei dem Gespräch „Leben mit Postpolio“ ging es um die Chancen von behinderten alten Menschen auf eine Rehabilitationsmaßnahme. Gerade für die Bürger, welche noch eine pflegerische Versorgung benötigen, gestaltet es sich immer schwieriger eine therapeutische Maßnahme zu erhalten. Hier schneidet sich unser Gesundheitssystem ins eigene Fleisch. Es gibt in der Rehaklinik „Miriquidi“ ganz einfach viel zu wenig pflegerische Hilfsangebote.
Es besteht keine Chancengleichheit. Alt und behindert ist gleichzusetzen mit „Ende für den Erhalt einer Rehamaßnahme“. Gesagt wird aber immer etwas anderes. Der Frust sitzt tief.
Wir mussten feststellen, dass die meisten Politiker gar keine Kenntnis von der Realität besitzen.
Landes- und Bundespolitiker werden demnächst Post von uns erhalten, wo die realen Verhältnisse geschildert werden und wir eine bessere Versorgung einklagen.
„Thermalbad Wiesenbad“ ist seit seiner Gründung ein Kleinod für Polio- und Post- Polio Patienten.
In dieser Art und Qualität gibt es kein vergleichbares Angebot für Menschen, die von Polio betroffen sind. Die Kombination von Muskelaufbau, Erhalt der Leistungsfähigkeit und Nutzung des Thermalwassers gibt es nicht noch einmal in Deutschland. Deshalb fordern wir, dass diese Einrichtung auch für Menschen im hohen Alter erhalten bleibt.
Auch beim Stand der Barrierefreiheit sind wir nicht wirklich einen Schritt weiter gekommen.
Viele Arztpraxen sind weiterhin für uns nicht ohne fremde Hilfe erreichbar. Bestes Zeugnis dafür ist, die Praxis für Allgemeinmedizin am MVZ des Erzgebirgsklinikums. Diese war einmal barrierefrei zugänglich, jetzt musste sie nach Buchholz ins ehemalige Rathaus umziehen und … – Wir stehen vor Treppen und Parkmöglichkeiten gibt auch keine.
Ein toller „Rückschritt“ im 10. Jahr der UN- Behindertenrechtskonvention. Diese sollten vor Diskriminierungen schützen und die Ausgrenzung von Menschen mit Behinderung beseitigen.
Aber leider steckt im Erzgebirgskreis und in Sachsen die Inklusion immer noch in den Kinderschuhen. Leider sind diese Beispiele keine Einzelfälle.
Wer an unseren nächsten Gesprächsrunden gerne teilnehmen möchte, an Veränderungen mitwirken oder ganz einfach seine Neugier befriedigen möchte, kann sich über die Webseite www.abidsachsen.de oder www.polio-selbsthilfe-erz.de weitere Informationen holen.
Sie sind herzlich eingeladen, Ihr Jürgen Dürrschmidt